P8 | Gesundheit: Care durch kommunikative KI
Kommunikative KI wird zunehmend als Lösung für den Pflege- und Unterstützungsbedarf (Care demands) in immer älter werdenden Gesellschaften präsentiert. In diesem Kontext prägen Technologieunternehmen und Entscheidungsträger:innen Erwartungshaltungen darüber, welche Aufgaben kommunikative KI für die Gesundheit älterer Menschen übernehmen kann und soll. Hierzu zählen die Bereitstellung von Gesundheitsinformationen, die Erleichterung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung und die alltägliche Unterstützung zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Zugleich entstehen dadurch neue Vorstellungen über „gutes Alter(n)“.
Das Projekt untersucht, wie sich unterschiedliche Gruppen älterer Menschen kommunikative KI aneignen (können) und wie dadurch ihr Altern und Vorstellungen von „gesundem Alter(n)“ geprägt werden. Dies geschieht durch digitale Methoden und qualitative Fallstudien in Österreich, Deutschland, Großbritannien und den USA.
Vier Forschungsfragen sind dabei leitend:
- Welche Antizipationen artikulieren Entscheidungsträger:innen in Politik und im Gesundheitswesen sowie Technologieunternehmen über die Care-Aufgaben von kommunikativer KI für ältere Menschen?
- Welche Typen von hybriden Care-Figurationen für ein „gesundes Alter(n)“ entstehen durch kommunikative KI?
- Welche (Self-)Care-Praktiken älterer Menschen, professioneller Pflegekräfte und Angehöriger entwickeln sich durch, für oder in Abgrenzung zu kommunikativer KI?
- Wie lässt sich die Aneignung von kommunikativer KI auf die Herausforderung von Care für ein „gesundes Alter(n)“ theoretisieren?
PUBLIKATIONEN:
- Hepp, A., Loosen, W., Dreyer, S., Jarke, J., Kannengießer, S., Katzenbach, C., . . . Schulz, W. (2023). ChatGPT, LaMDA and the hype around Communicative AI. Human-Machine Communication, 6, 41-63. doi:10.30658/hmc.6.4
- Pfadenhauer, M. (2004). Wie forschen Trendforscher? FQS, 5(2). doi:10.17169/fqs-5.2.602
- Pfadenhauer, M. (2015). The Contemporary Appeal of Artificial Companions. The Information Society, 31(3), 284–293. doi:10.1080/01972243.2015.1020213
- Pfadenhauer, M. (2021b). Mediatisierte Welten und die Frage der Mittelbarkeit. In J. Dreher (Ed.), Mathesis universalis. (371–384). Wiesbaden: Springer.
- Pfadenhauer, M., & Dukat, C. (2015). Robot Caregiver or Robot-Supported Caregiving? International Journal of Social Robotics, 7(3), 393–406. doi:10.1007/s12369-015-0284-0
- Pfadenhauer, M., & Dukat, C. (2016). Zur Wirkung von Technik. In N. Burzan, R. Hitzler, & H. Kirschner (Eds.), Erlebniswelten. (33–52). Wiesbaden: Springer Fachmedien.
- Pfadenhauer, M., & Grenz, T. (2017). Von Objekten zu Objektivierung. SozW Soziale Welt, 68(2-3), 225–242. doi: 10.5771/0038-6073-2017-2-3-225
- Pfadenhauer, M., & Lehmann, T. (2022). Affects after AI. In A. Elliot (Ed.), The Routledge Social Science Handbook of AI (91–106). Oxon and New York: Routledge.
- Pfadenhauer, M., & Mittlmeier, A. (2023). Sozialität mittels sozialer Robotik aus wissenssoziologischer Perspektive. In F. Muhle (Ed.), Social Robotics (137–164). Berlin/München/Boston: Walter de Gruyter GmbH.
- Pfadenhauer, M., Sugiyama, S., & Ess, C. M. (2015). Special Issue of IJSR on Social Robots. International Journal of Social Robotics, 7(3), 333–334. doi:10.1007/s12369-015-0291-1
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Andreas Hepp
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-67620
Sekretariat (Frau Schmidt): +49 421 218-67606
E-Mail: andreas.hepp@uni-bremen.de