Workshop zu Protokollen und intellektuellen Landschaften der KI mit Prof. Dr. Nathan Schneider und Dr. Johannes Bennke

Am 30. September 2025 um 10:00 Uhr findet im Besprechungsraum des ZeMKI (Linzer Str. 4, Bremen) der Workshop „Protocols and intellectual landscapes of AI“ im Rahmen der ComAI Lectures statt.
Abstract: Der Workshop zielt darauf ab, die Konzepte der “protocological governance” und der “intellectual landscape” und ihre Verbindung zueinander zu untersuchen. “Protocological governance“ versucht, das Konzept des Protokolls in der Medientheorie zu rehabilitieren, indem es als eine ambivalente Form der Governance jenseits seiner Rolle als Kontrollmedium anerkannt wird. Es geht darum, zu verstehen, wie Protokolle durch ihre sozialen Verflechtungen selbst Quellen der Souveränität sein können. Umgekehrt konzentriert sich die “intellectual landscapes” auf das Verständnis der orientierenden Diskurse und Vorstellungen, die technologische Entwicklungen und Experimente im Bereich der KI (und anderer Technologien) prägen. Ziel ist es, die Perspektive individueller Vorstellungen, Visionen und Imaginationen um eine Sichtweise zu erweitern, die sich stärker auf Dynamiken und Zusammenhänge konzentriert. Letztlich zielen beide Konzepte darauf ab, einen breiteren Ansatz für die aktuellen Entwicklungen in der kommunikativen KI zu fördern, den wir weiter diskutieren wollen.
Prof. Dr. Nathan Schneider ist Associate Professor für Medienwissenschaft an der University of Colorado Boulder, wo er das Media Economies Design Lab und den MA-Studiengang in Media and Public Engagement leitet. Er ist der Autor von vier Büchern, zuletzt Governable Spaces: Democratic Design for Online Life, erschienen bei University of California Press im Jahr 2024, und Everything for Everyone: The Radical Tradition that Is Shaping the Next Economy, veröffentlicht von Bold Type Books im Jahr 2018. Er war Herausgeber von Vitalik Buterins Buch Proof of Stake: The Making of Ethereum and the Philosophy of Blockchains und war Mitherausgeber von Beautiful Solutions: A Toolbox for Liberation und Ours to Hack and to Own: The Rise of Platform Cooperativism, a New Vision for the Future of Work and a Fairer Internet. Jüngere wissenschaftliche Arbeiten wurden unter anderem in den Zeitschriften New Media & Society, Feminist Media Studies, Georgetown Law Technology Review und Media, Culture & Society veröffentlicht. Er hat auch für Publikationen wie Harper’s, The Nation, The New Republic, The Chronicle of Higher Education, The New York Times, The New Yorker und andere berichtet und schreibt regelmäßig Kolumnen für America, eine nationale katholische Zeitschrift. Er hat an Universitäten wie Columbia, Fordham, Harvard, MIT, NYU, der Universität von Bologna und Yale Vorlesungen gehalten. Er ist Mitglied der Vorstände von Metagov, Start.coop und Waging Nonviolence. Verfolgen Sie seine Arbeit in den sozialen Medien unter @ntnsndr oder auf seiner Website, nathanschneider.info.
Dr. Johannes Bennke ist Postdoc-Stipendiat am Programm für Hermeneutik und Kulturwissenschaften an der Bar-Ilan Universität in Israel. Zuvor war er Postdoc-Stipendiat der Minerva-Stiftung der Max-Planck-Gesellschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem. Seine aktuellen Projekte befassen sich mit der Verwaltung von Zukunftsarchiven in dezentralen Netzwerken, Medien des Vertrauens, Epistemologie von Protokollen und der Ästhetik der Generativität. Er promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar mit einer Arbeit über Medienphilosophie und Ästhetik nach Emmanuel Levinas. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bild- und Medienphilosophie, Ästhetik, Ethik und (Post-)Phänomenologien der digitalen Praktiken. Seit 2022 ist er zusammen mit Markus Rautzenberg und Mirjam Schaub Co-Sprecher des Arbeitskreises Medienphilosophie der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM). Aktuelle Publikationen: Mitherausgeber von navigationen, „Media Cultures of Value: Ökonomie, Politik und Kunst im Web3„ (mit M. Schaub; 2025), Mitherausgeber von Levinas und die Künste (mit D. Mersch; transcript 2024); Gastherausgeber von communication +1, “Medien der Verifikation“ (2023); Obliteration. Für eine partikulare Medienphilosophie nach Emmanuel Levinas (transcript, 2023) und Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie. Medialität/Theologie/Religion (mit V. Brower; de Gruyter, 2021).
Zur kostenlosen Teilnahme ist lediglich eine Anmeldung bei unter christina.schober@vw.uni-bremen.de erforderlich.
10. Juli 2025Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Andreas Hepp
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-67620
Sekretariat (Frau Schmidt): +49 421 218-67606
E-Mail: andreas.hepp@uni-bremen.de