Jump to content
Andrea Heisse
Andrea Heisse

Was zeichnet Kompetenz in der Begleitung aus? Kommunikative Expertise in der Trauerbegleitung und der Aufschwung von KI-Begleitern

Promotions-Projekt von Andrea Heisse

Kommunikative KI wird zunehmend im Kontext der Trauerbegleitung diskutiert: Wie verändern sich Arbeitspraktiken, Kommunikation und Begleitung? Traditionell bieten Trauerbegleiter*innen einen Safe Space, in dem Trauernde ihre Emotionen zulassen können. Angesichts des zunehmenden Hypes um Künstliche Intelligenz ist es jedoch kaum überraschend, dass sich Trauernde zunehmend auch an KI-basierte Begleitungs-Apps wenden. Diese Anwendungen versprechen Nutzer:innen Freundschaft, Mentoring oder Partnerschaft – jemanden, der stets zum Zuhören bereitsteht.

Im Rahmen ihrer Dissertation betrachtet Andrea Heisse die Schnittstelle von Trauerbegleitung und KI-Begleitung aus einer soziologischen Perspektive und erforscht Expert:innen-Diskurse, kommunikative Praktiken und die Refiguration der Begleitungsbeziehung. Aufbauend auf ihren Studien in der Kommunikationswissenschaft sowie der Sozial- und Kulturanthropologie erhebt und verknüpft sie Daten aus verschiedenen (digitalen) Feldern im Rahmen einer Multi-Sited-Ethnografie. Der theoretische Zugang des Dissertationsprojekts ist im kommunikativen Konstruktivismus verankert, weshalb die Kommunikation als zentraler Forschungsgegenstand fokussiert wird. Einerseits wird untersucht, wie Trauerbegleiter:innen und App-Entwickler:innen kommunikative Expertise konzeptualisieren. Wie soll man mit Trauernden sprechen? Andererseits wird die Praxis erforscht und kontrastiert, wie Trauerbegleiter:innen und KI-Chatbots tatsächlich mit Trauernden interagieren. Anhand der Verknüpfung beider Fokusse beantwortet das Dissertationsvorhaben demnach, wie sich die Begleitungsbeziehung in der Trauerbegleitung durch die Automatisierung von Kommunikation neu konfiguriert.

Mit Ihrem Dissertationsprojekt analysiert Andrea Heisse, wie KI-Begleitungs-Apps sich der professionellen Trauerbegleitung bedienen und diese zugleich wohlmöglich beeinflussen – und wie sich hierbei die Form der Begleitung für Trauernde potenziell verändert. Andrea Heisse schreibt ihre kumulative Dissertation als wissenschaftliche Mitarbeiterin im ComAI Projekt 7 „Persönlicher Alltag: Begleitung und Kommunikation“, unter der Leitung von Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer am Institut für Soziologie an der Universität Wien, Österreich.

Kontakt

Gefördert durch DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)FWF Österreichischer Wissenschaftsfonds

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Andreas Hepp
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-67620
Assistenz Frau Schober: +49 421 218-67603
E-Mail: andreas.hepp@uni-bremen.de

Uni BremenZeMKI Uni BremenLeibniz Instituts für Medienforschung | Hans Bredow InstitutUni GrazUni GrazUni Wien