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Paula Goerke
Paula Goerke

Data in the Making: Development and Implementation of Communicative AI Systems in Higher Education Institutions

Promotions-Projekt von Paula Goerke

Die Dissertation untersucht die komplexen Prozesse der Datenerstellung und -verarbeitung bei der Entwicklung kommunikativer KI-Systeme in Hochschulen. Ausgehend von der Prämisse, dass es von zentraler Bedeutung ist, nicht nur die Effekte technologischer Systeme zu untersuchen, sondern auch die ihnen zugrundeliegenden Algorithmen und Architekturen zu verstehen, sowie aufbauend auf Bowker (2005) und Gitelman (2013), die argumentieren, dass Daten konstruiert und nicht gefunden werden („Data is made, not found“), analysiert die Arbeit, wie hybride Figurationen in Hochschulen durch die Verflechtung von Datenpraktiken, Systementwicklung und institutionellen Rahmenbedingungen entstehen.

Die Forschung fokussiert auf vier zentrale Fragestellungen: Wer trifft welche datenrelevanten Entscheidungen bei der Entwicklung kommunikativer KI-Systeme? Wie werden Daten gesammelt, verarbeitet und in der Softwareentwicklung implementiert? Welche Diskrepanzen entstehen zwischen beabsichtigter und tatsächlicher Datennutzung? Und wie wird kommunikative KI durch institutionelle Governance-Strukturen gesteuert?

Anknüpfend an kritische Perspektiven von Selwyn et al. (2023), Bates et al. (2020) und Baecker (2019) zu Fragen der Verantwortung, Gerechtigkeit und Transparenz in KI-Systemen, trägt die Dissertation zu kritischen Diskussionen über verantwortliche KI-Entwicklung bei. Besonderes Augenmerk liegt auf Fragen der Fairness, Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Integration von KI-Systemen in bildungsrelevante Kontexte. Die Arbeit bietet empirische Einblicke in die soziotechnischen Realitäten der KI-Entwicklung in Hochschulen und zeigt auf, wie institutionelle Strukturen und Datenpraktiken die Gestaltung und Implementierung kommunikativer KI-Systeme beeinflussen. Die Studie deckt auf, wie organisationale und soziotechnische Umstände die Entwicklung von KI-Systemen direkt beeinflussen – von der Datenauswahl für das Modelltraining bis hin zu Governance-Strukturen, die Entwicklungsprozesse prägen. Durch die Untersuchung dieser „Data in the Making“-Prozesse, informiert durch Kitchin (2021) und das Verständnis co-evolutionärer Beziehungen zwischen Daten und Entwicklung, bietet die Dissertation wertvolle Perspektiven für zukünftige Implementierungsansätze und trägt zur Theoriebildung in der Informatik bei, indem sie Daten und Algorithmen nicht nur als technologische Artefakte, sondern als Phänomene versteht, die in Figurationen eingebettet und von ihnen geprägt sind.

Kontakt

Gefördert durch DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)FWF Österreichischer Wissenschaftsfonds

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Andreas Hepp
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-67620
Assistenz Frau Schober: +49 421 218-67603
E-Mail: andreas.hepp@uni-bremen.de

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