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Promptkarten Diss-Projekt Leonie Winterpacht
Promptkarten Diss-Projekt Leonie Winterpacht

Alter(n) im Zusammenspiel mit kommunikativer KI – Wie Alltagshandeln Altersbilder herstellt und infrage stellt

Promotions-Projekt von Leonie Winterpacht

In einer alternden Gesellschaft erscheint künstliche Intelligenz (KI) zunehmend als Lösung für die sozialen Herausforderungen des demografischen Wandels und den damit einhergehenden Auswirkungen auf das Gesundheits- und Pflegesystem. Insbesondere kommunikative KI gewinnt in diesem Zusammenhang an Bedeutung, nicht zuletzt auch im Kontext des Alterns im eigenen häuslichen Umfeld, dem sogenannten ageing in place. Kommunikative KI soll Gesundheit und Wohlbefinden steigern, Einsamkeit entgegenwirken und Pflegeaufgaben übernehmen. Dabei wird Alter(n) häufig als Problem verstanden, das einer technologischen ‚Lösung‘ bedarf. Antizipationen und Vorstellungen von ‚gutem‘ und ‚gesundem‘ Alter(n) definieren, was als Praktiken und Performanzen ‚erfolgreichen‘ Alter(n)s gilt – ein durch soziokulturelle Diskurse und (KI-)Technologien geformter Prozess des doing ageing.

In meiner Dissertation untersuche ich den Einbezug sprachbasierter, KI-gestützter (Gesundheits)technologien in den Alltag älterer Menschen. Im Fokus steht dabei nicht nur, wie sich ältere Menschen diese Technologien aneignen und sie nutzen, sondern auch, welche körper-technologischen und raumbezogenen Verflechtungen – sogenannte hybride Gesundheitsfigurationen – durch ihre Nutzung entstehen. Dabei interessiert mich, wie kommunikative KI neue Praktiken und Performanzen von Gesundheit, Care und Alter hervorbringt.

Um den Lebensrealitäten älterer Menschen gerecht zu werden, folge ich einem Mixed-Methods-Ansatz. Besonders partizipative und ethnografische Methoden eignen sich, um die Verflechtung von Mensch, Technologie, soziokulturellen Diskursen und soziomateriellen Praktiken sichtbar zu machen. Die Einbindung gesellschaftlicher Akteur:innen als Co-Forscher:innen bildet dabei einen zentralen Bestandteil meiner Dissertation.

Literatur

Dalmer, N., Ellison, K., Katz, S., & Marshall, B. (2022). Ageing, embodiment and datafication: Dynamics of power in digital health and care technologies. International Journal of Ageing and Later Life, 15(2), 77–101.

Höppner, G., & Wanka, A. (2021). un/doing age: Multiperspektivität als Potential einer intersektionalen Betrachtung von Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen. Zeitschrift für Soziologie, 50(1), 42–57.

Manchester, H., & Jarke, J. (2022). Considering the role of material gerontology in reimagining technology design for ageing populations. International Journal of Ageing and Later Life, 15(2), 181–213.

Wanka, A., & Gallistl, V. (2018). Doing age in a digitized world—A material praxeology of aging with technology. Frontiers in Sociology, 3, Artikel 6.

Kontakt

Gefördert durch DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)FWF Österreichischer Wissenschaftsfonds

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Andreas Hepp
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-67620
Assistenz Frau Schober: +49 421 218-67603
E-Mail: andreas.hepp@uni-bremen.de

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