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ComAI Lecture mit Laura Wiesböck „Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend“

Lesung_Wiesboeck_2025

Dr. Laura Wiesböck ist Soziologin und leitet die Junior Research Group „Digitalisierung und soziale Transformation“ am Institut für Höhere Studien. Für Ihre Arbeit wurde die Soziologin vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Förderungspreis der Stadt Wien. 2025 veröffentlichte sie das Sachbuch „Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend“ bei Zsolnay. Die Publikation hat große Resonanz erhalten (u.a. FAZ, Spiegel, SRF Sternstunde Philosophie), erreichte im März 2025 Platz 1 der DIE ZEIT-Sachbuch-Bestenliste und wurde für den Tractatus-Preis.

Die Lesung gibt einen Einblick in die ambivalenten Auswirkungen der Verbreitung einer „psychotherapeutischen Kultur“ über digitale Kanäle. Die Autorin stellt die Frage, warum hinderliche Gefühlslagen und Handlungsweisen gegenwärtig primär in pathologisierter Form anerkannt und ausgelebt werden und welche gesellschaftlichen Umstände sowie Akteur*innen dazu beitragen, dass Fragen nach emotionaler Ausgeglichenheit und Funktionalität zunehmend als Fragen von Gesundheit oder Krankheit verhandelt werden. Hervorgehoben wird insbesondere die Verbreitung US-amerikanischer Gesundheitsdiskurse zu „Mental Health“, die neoliberale Vorstellungen von radikaler Individualisierung, Wettbewerbsorientierung und Konsumzentrierung verstärken. Insgesamt zeigt Laura Wiesböck, dass digitale Plattformen zwar Räume für Aufklärung und Selbsthilfe bieten, die profitgetriebene Architektur sozialer Medien zugleich aber auch Strukturen hervorbringt, die psychische Belastungen intensivieren – etwa durch die algorithmische Verstärkung psychischer Verwundbarkeit, „Addictive Design“ oder die Ökonomisierung von Gesundheitsnarrativen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Ort: Hörsaal 5, Hauptgebäude, Stiege 9 Hof 5, Uni Wien

Eine Veranstaltung im Rahmen des Bachelor Kurs Kommunikative KI und Künstliche Begleitung (Michaela Pfadenhauer, ComAI P7) sowie des Master Kurs Analyse digitaler Dispositive (Thomas Slunecko & Moritz Meister).

Gefördert durch DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)FWF Österreichischer Wissenschaftsfonds

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Andreas Hepp
ZeMKI, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-67620
Assistenz Frau Schober: +49 421 218-67603
E-Mail: andreas.hepp@uni-bremen.de

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